(15.8.1924, Czernowitz – 16.12.1942, Arbeitslager Michajlovka, Transnistrien), „eine bukowinische Anna Frank“, war P.Celans Cousine zweiten Grades. Ihr Name wurde nach der Publikation ihres lyrischen Nachlasses bekannt, der 57 Gedichte (darunter 5 Nachdichtungen) enthielt. Selma wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Ihr Vater Max Meerbaum führte einen kleinen Farbenladen. Nach seinem frühen Tod an Tuberkulose heiratete die…
(eigentlich Alfred Sperber. Ps.: Alfred Hauk, Al.Uliu, Gavilan, Christian Aabe, 23.9.1898, Storojinetz, Bukowina – 3.1.1967, Bukarest) stammte aus einer assimilierten jüdischen Familie. Sein Vater war Buchhalter beim rumänischen Gutsbesitzer Jancu Flondor (der spätere erste Minister für die Bukowina in der rumänischen Regierung), die Mutter – eine Klavierlehrerin (ihren hebräischen Vornamen Margula legte er als dichterischen…
(eigentlich Paul Antschel/Ancel, 23.11.1920 Czernowitz – vermutlich 20.4.1970 Paris) der bedeutendste Avantgarde-Lyriker deutscher Sprache. Wuchs als einziges Kind jüdischer Eltern in kleinbürgerlichen Verhältnissen auf. Sein Vater, zionistisch orientiert, war Makler im Brennholzhandel. Von der Mutter ererbte er die Liebe zur deutschen Sprache und Kultur. In seiner Heimatstadt besuchte Celan hebräische Volksschule und rumänisches Gymnasium. Das…
(chinesischer Name: Zhu Bailan, 27.11.1904, Czernowitz – 4.5.1971, Guangzhou (Kanton), Volksrepublik China) war Tochter des Bukowiner Großgrundbesitzers und langjährigen Landtagsabgeordneten Josef Blum und der aus Stanislau (Galizien) stammenden Cipre Kaner-Maschler. Nach der Scheidung der Eltern ging sie 1913 mit der Mutter nach Wien, wo sie das Gymnasium besuchte und ab 1923 Literatur und Psychologie studierte.…
(eigentlich Edmund Rosenkranz. Ps.: Martin Brant, 20.6.1904, Berhometh am Pruth, Bukowina – 17.5.2003, Lenzkirch-Kappel, Schwarzwald) kommt aus ärmlichen dörflichen Verhältnisssen. Er war das siebte Kind der vielköpfigen Familie eines jüdischen Gutspächters und Schankwirtes, in der man durcheinander ukrainisch, polnisch, jiddisch und deutsch sprach. („Ich habe keine Muttersprache“, – so der Dichter). Dann kamen noch Rumänisch,…
(eigentlich Rosalie Beatrice Scherzer, 11.5.1901 Czernowitz – 3.1.1988 Düsseldorf) gehört zu den bedeutendsten deutschsprachigen Lyrikerinnen des 20.Jahrhunderts. Sie stammt aus einer assimilierten jüdischen Beamtenfamilie. Nach dem Mädchenlyzeum in Czernowitz studierte sie 1919-1920 (als Freihörerin) Philosophie an der Universität Czernowitz (Platon, Spinoza) Um diese Zeit beteiligt sie sich am sog. „Ethischen Seminar“ in Czernowitz, wo sie…
(21.4.1899 Czernowitz – 24.10.1987 Klagenfurt) war ein vielseitiger Autor, der sich als Lyriker, Prosadichter, Dramatiker, Theaterkritiker und Übersetzer etablierte. Sohn eines früh verstorbenen österreichischen Offiziers, besuchte er das Gymnasium in Czernowitz, machte während des I. Weltkrieges sein Abitur in Wien und kämpfte später als Fähnrich der k.-u.-k.-Armee an der italienischen Front. Nach Kriegsende war er…
(24.11.1906 Czernowitz – 14.8.1991 Düsseldorf) war Sohn eines assimilierten jüdischen Beamten. Er verbrachte die frühe Kindheit in seiner Geburtsstadt, doch während des I. Weltkrieges flüchtete die Familie nach Wien, wo er die Volksschule und die ersten Gymnasialklassen besuchte. Nach Kriegsende kehrte er nach Czernowitz zurück, das 1919 an das Königreich Rumänien fiel, und bestand dort…
(eigentlich Gregor von Rezzori d’Arezzo, 13.5.1914, Czernowitz – 23.4.1998, Donnini bei Florenz, Italien) – deutschsprachiger Schriftsteller, Funk-, Film- und Illustriertenautor, Filmdarsteller und Karikaturist. Er wurde in der Familie des Architekten und Malers des Bukowiner Religionsfonds, Konsistorienrates Hugo von Rezzori geboren. Der Junge erhielt eine Hauserziehung unter Aufsicht von Gouvernanten in Czernowitz, später führte ihn sein…
(Ps.: Ion Iordan. 14.3.1920 Czernowitz – 28.5.1979 Bukarest) war Sohn einer gutsituierten jüdischen Beamtenfamilie mit geistigen Interessen, Schulkamerad von Paul Celan und dessen früher dichterischer Rivale. Bereits in der Schule zeigte sich seine musische Begabung: er spielte Klavier, dichtete und übersetzte. Als Gymnasiast veröffentlichte I.Weißglas in der Bukarester Zeitschrift „Viaţa romanească“ die deutsche Übertragung einiger…