
27. Mai, 18:30
Paul Celan Literaturzentrum (51, O. Kobylianska str.)
✅ Der Eintritt ist frei
Präsentation des Buches mit Werken von Dmytro Zahul „Mit der siebten Posaune erwachte die Welt“, an dessen Veröffentlichung der Verlag „Dyryschabl“ und das Verlagshaus „Bukrek“ gemeinsam gearbeitet haben.
Das Buch wurde mit Unterstützung der Militärverwaltung des Gebiets Tscherniwzi herausgegeben.
Moderiert wird die Präsentation von der Literaturwissenschaftlerin, Psychologin und Gründerin des Literaturklubs Art Hunters Club, Svitlana Vardewanjan.
Sie spricht über die Publikation mit der Literaturwissenschaftlerin Julija Prokoptschuk, der Herausgeberin des Bandes.
Online zugeschaltet werden die Verlegerin und Dichterin Inga Keywan sowie die Designerin Anastasia Jaroschtschuk.
Der Band „Mit der siebten Posaune erwachte die Welt“ umfasst zwei Gedichtsammlungen des ukrainischen Symbolisten, Literaturwissenschaftlers, Übersetzers und Vertreters der Erschossenen Wiedergeburt Dmytro Zahul (1890–1944) – „Am Abgrund“ und „Mara. Denkmal eines roten Jahres“.
Beide sind mit dem Jahr 1919 datiert – einer Zeit des künstlerischen Aufschwungs des Dichters, aber auch einer tiefen Krise, ausgelöst durch die Diskrepanz zwischen seinen eigenen Auffassungen über den Sinn von Literatur und Kunst und dem gesellschaftlichen Bedürfnis jener Zeit, sowie durch die Schrecken der Revolution, den häufigen Machtwechsel und den Verlust von Werten im Chaos der Entmenschlichung.
Die Sammlung „Am Abgrund“ steht für das Gefühl des Schwebens über dem Abgrund, den Widerstreit zwischen Gut (Schönheit, Ästhetik) und Böse. „Mara“ ist ein starkes und schmerzhaftes Bewusstsein von Apokalypse, Verlorenheit und die Feststellung der Katastrophe des nationalen Erwachens.
Diese Gedichte sind aus einem tragischen Kontext heraus entstanden – der bolschewistischen Invasion Kiews 1918 unter der Führung von Michail Murawjow.
Gedanken, Emotionen und Bedeutungen, die diese vor 100 Jahren verfassten Gedichte durchdringen, klingen auf tragische Weise noch immer mit dem überein, was die heutigen Ukrainer erleben – im Widerstand gegen denselben Feind.