(27.10.1922 Putila – 12.07.2014 Jerusalem) entstammt einer wohlhabenden jüdischen Familie aus Putila, wo sein Vater Rechtsanwalt war. Schulbesuch in Czernowitz. Im sogenannten „Russenjahr“ 1940/41 wurden seine Eltern und der ältere Bruder, der bis dahin kommunistische Ideen teilte, im Rahmen einer riesigen Aktion der Sowjets als volksfeindliche Elemente von Putila nach Sibirien verschleppt. Er selbst entkam der Deportation, da er bei Verwandten in Czernowitz wohnte. Wenige Monate später wurde er von den Rumänen zwangsverschickt und kehrte erst 1944 nach Czernowitz zurück. 1946 gelangte er im Zuge der umfassenden Repatriierung der Bukowiner Juden nach Rumänien und ließ sich in Temesvar (Banat) nieder, wo er zuerst als Arbeiter und Techniker tätig war. In den 50er Jahren veröffentlichte er den Lyrikband „Tief pflügt das Leben“ (1956), die Kindergedichte „Kunterbunte Verse“ (1957) und die Verserzählung „Fritzchens Abenteuer“ (1958). Als „proletarischer Dichter“ wurde er Mitglied der deutschen Sektion des Schriftstellerverbandes. 1959 glückte ihm die Ausreise nach Israel. Er ließ sich in Jerusalem nieder, lernte in kurzer Zeit Hebräisch und studierte 1959-1963 hebräische und jiddische Literatur an der Hebräischen Universität in Jerusalem. Danach war er Leiter des Theodor Herzl-Archivs und Lektor in der Redaktion zur Herausgabe dessen Nachlasses. Winkler ist Mitglied des hebräischen Schriftstellerverbandes, des internationalen PEN, seit 1981 wirkt er als freier Schriftsteller, Übersetzer und Bildhauer. Er gehört zu den wenigen zweisprachigen Lyrikern Israels. Bisher veröffentlichte er vier hebräische Gedichtbände, zahlreiche Übersetzungen aus dem Deutschen (Soma Morgensterns „Die Blutsäule“, 1976, Richard Beer-Hoffmanns „Der junge David“, 1981, Paul Celans „Gedichte“, 1983, 1987, Franz Rosenzweigs „Briefe“, 1987 u.a.) sowie aus dem Rumänischen (Maria Banusch’ „Gedichte“, 1980) und dem Ukrainischen (Mojsej Fischbejns „Der wunderbare Garten. Kindergedichte“, 1991) ins Hebräische. Zwei seiner hebräischen Lyriksammlungen sind ins Englische übersetzt. 1997 erschien im Münchner Verlag Südostdeutsches Kulturwerk sein deutschsprachiger Gedichtband „Unruhe“, in dem ein intensiver intertextueller Dialog mit jüdischer Tradition sowie mit dem Werk Paul Celans geführt wird, 2006 brachte der Aachener Rimbaud-Verlag seine gesammelten Gedichte unter dem Titel „Im Schatten des Skorpions“ heraus.